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Was genau ist Schurwolle?

Bei Schurwolle handelt es sich um eine Textilfaser, die aus dem Fell von lebenden Schafen stammt und somit als nachwachsend bezeichnet werden kann. Diese Wolle wird durch das Scheren der Tiere und dem nachfolgenden Spinnen hergestellt und dient schon seit Jahrtausenden als Material zur Herstellung von warmer Kleidung.

 

Welche Eigenschaften hat Schurwolle?

Die Schurwolle ist nicht nur schmutzabweisend, sondern auch selbstreinigend. Des Weiteren können die Fasern der Wolle die Luft gut einschließen. Grund hierfür ist die gekräuselte Form der Faser. Dies sorgt für den Temperaturausgleich und die Atmungsaktivität. Daher ist Schurwolle ideal für Outdoor Mode, denn sie wirkt sowohl kühlend bei Hitze wie auch wärmend bei Kälte. Aufgrund ihrer Struktur kann Schurwolle bis zu 30 % ihres eigenen Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sie klamm wirkt. Die so aufgenommene Feuchtigkeit wird dann wiederum an die Umgebungsluft abgegeben. Als reine Schurwolle darf nur Material bezeichnet werden, dass zu 100 % aus Schurwolle besteht und keine anderen Fasern beigemischt sind.

 

was ist schurwolle

Wie wird aus der Schafwolle Schurwolle?

In erster Linie werden die Schafe im Frühjahr geschoren. Dabei ist es wichtig, dass das Wollvlies möglichst in einem zusammenhängenden Stück bleibt. Nach der Schur wird das Vlies gründlich gereinigt, bevor es weiterverarbeitet werden kann. Nach der Reinigung wird das Vlies mithilfe einer Kardiermaschine gekämmt und aufgelockert. Es entstehen dabei die sogenannten Kardenbänder. Darauf folgt das Spinnen der Kardenbändern und das Einfärben der Wolle, die dann zu einem Garn gesponnen wird. Beim Spinnen kann man aus den Fasern einen endlos langen Faden herstellen. Während des Spinnvorgangs werden die parallelliegenden Fasern eng zusammengezogen, bevor sie am Ende zu einem Faden verdreht werden. Je nach Art des Spinnens und nach Qualität der Fasern entstehen unterschiedliche Fäden.

 

 

Was ist das Besondere an Schurwolle?

Diese Wolle fühlt sich in jedem Fall warm und weich an. Sie ist elastisch und meist auch knitterarm. Durch die eingeschlossene Luft in den Fasern bekommt sie eine sehr gute Wärmeisolationseigenschaft. Die Wolle nimmt auch nur sehr schwer Gerüche, wie zum Beispiel Schweiß, an. Bleibt doch irgendein Geruch hängen, dann hält er sich meist nicht lange und kann durch einfaches Lüften wieder abgesondert werden. Die Schurwolle ist auf natürliche Weise antibakteriell, denn Bakterien können sich nur schwer an den Schuppen der Fasern halten. Zudem ist die Wolle schwer brennbar. Sie schmilzt nicht, sondern verkohlt lediglich. Gleichzeitig ist sie antistatisch.

 

Die verschiedenen Qualitätskriterien von Schurwolle

Diese Wolle wird je nach Herkunft in vier Qualitäten unterschieden. Es kommt schon bei den Schafsrassen zu Qualitätsunterschieden, was an der Abstammung der Rasse liegt. Ein weiterer Qualitätsunterschied ist die Farbe. Echte naturbelassene Schurwolle gibt es in den Farben Beige, Weiß, Gelb, Schwarz und verschiedene Grautöne. Neben den Farben wird die Wollqualität folgendermaßen unterschieden:

  • Merinowolle – Länge 40 bis 120 mm, weich, sehr gleichmäßig und stark gekräuselt. Sie hat eine gute Elastizität und ist relativ glanzarm.
  • Crossbredwolle – Länge 50 bis 180 mm, relativ fein, aber robust.
  • Langwolle – Länge 180 bis 400 mm, sehr glanzreich, wenig geschuppt und gekräuselt.
  • Grobwolle – u.a. die Cheviotwolle, die nicht zum Handspinnen geeignet ist. Sie ist wenig geschuppt und fast gar nicht gekräuselt.

 

Neben der Schurwolle wie beschrieben gibt es auch noch weitere Arten von Wolle.

  • Reißwolle – ein Recyclingprodukt aus wiederverwendeter Altwolle.
  • Gerberwolle – besteht aus dem Fell von geschlachteten Schafen.
  • Sterblingswolle – wird nur aus natürlich verstorbenen Schafen hergestellt.

 

Mehr als nur Sockenwolle

Vielfach kennt man sie als sogenannte Sockenwolle, aber sie ist deutlich mehr. Es handelt sich bei Schurwolle um einen natürlichen und nachwachsenden Rohstoff, der in verschiedenen Bereichen genutzt werden kann. Mit dieser Wolle kann man genauso häkeln wie auch Stricken. Verwendung findet Schurwolle in vielen Textilien, wie zum Beispiel in Wollwalk Schuhen.

 

Lange Freude an Textilien aus Schurwolle

Schurwolle ist sehr empfindlich und sollte nur per Hand oder mithilfe eines speziellen Wollwaschprogrammes gereinigt werden. Hohe Temperaturen in der Waschmaschine und das Schleudern zerstören die Wollstrukturen und die Textilien verfilzen. Sie ist außerdem sehr anfällig für Motten. Hilfreich ist hier ein Duftsäckchen mit Lavendelblüten im Kleiderschrank.

 

Viele Vorteile gegenüber Kunstfasern

  • Wolle besteht in erster Linie aus Eiweiß und bietet dadurch ein sehr gutes Warmhaltevermögen. Die Wollfasern sind daher auch stark gekräuselt, sodass sich Luftpolster bilden können, die für eine gute Isolierung sorgen.
  • Wolle kann bis zu 1/3 ihres Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen. Die Haut bleibt dabei trocken und er Schweiß wird auf natürlichem Wege abtransportiert.
  • Im Gegensatz zu Kleidungsstücken aus Kunstfasern nimmt Wolle keine Gerüche an und man stinkt nicht bzw. es kommt nicht zu Schweißfüßen.
  • Beim Waschen der Wolle sollte die Temperatur niemals über 40 Grad liegen, denn dann beginnt das natürliche Lanolin (Wollwachs) in der Wolle zu schmelzen.
  • Wollwalk Schuhe und andere Kleidungsstücke aus Wolle sind umweltfreundlich und du kannst sie zu 100 % kompostieren.

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